Lurche
Amphibien (Lurche) leben an Land und im Wasser. Auch Arten, die sich fast das ganze Jahr an Land aufhalten, sind wenigstens zur Fortpflanzung auf Wasser angewiesen. Hier laichen sie und hier entwickeln sich ihre Eier und Larven. Alle Amphibien sind geschützt und spielen bei Planverfahren eine große Rolle. Viele Arten zeigen deutliche Rückgänge und sind gefährdet. Generell sind Amphibien in unseren Breiten eine sehr artenarme Wirbeltiergruppe. Mit rezent nur zwölf Arten (und einer Bastardform) sind Amphibien im westlichen Ruhrgebiet vertreten. Hinzu kommen zwei im Vereinsgebiet seit den 1970er und 1980er Jahren ausgestorbene Arten.
Monitoring
Die BSWR überwacht die Bestände der Amphibien und nimmt am landesweiten Monitoring der europäisch geschützten Arten teil. So untersucht die BSWR im Rahmen ihrer Aufgaben in vorgegeben Abständen die Kammmolch-Bestände, z. B. in der Rheinaue Walsum.
Im Rahmen des Monitorings der Amphibienbestände arbeitet die BSWR mit verschiedenen Methoden, deren jeweilige Anwendung von den zu erfassenden Arten und Stadien abhängt. Dazu zählen:
- die Suche der Tiere einschließlich der Eier und Larven mittels Sichtbeobachtung und Keschern,
- das sogenannte „Verhören“ rufender Tiere bei Tag (Wasserfrösche) und Nacht (Geburtshelferkröte, Kreuzkröte, Wasserfrösche),
- die Zählung von Laichballen (Braunfrösche) oder Laichschnüren (Kreuzkröten),
- der Fang von Molchen und Amphibienlarven mittels verschiedener Reusenfallen zur Ermittlung von sogenannten Aktivitätsdichten als Grundlage eines langfristigen Monitorings,
- die spezifische Zählung von Larven des Feuersalamanders in Bachabschnitten,
- die Probenahme von Abstrichen für genetische PCR-Analysen zum Nachweis von Amphibienseuchen insbesondere der Salamanderpest.
Die BSWR hat sich dabei auch um Entwicklung und Erprobung von verschiedenen Methoden verdient gemacht. Insbesondere zur Weiterentwicklung und Validierung des Fangs mittels Reusenfallen haben sich aus der langjährigen praktischen Erfahrung wichtige Erkenntnisse ergeben. Sie wurden in eigenen Studien aufgearbeitet, teilweise mittels von der BSWR betreuter Universitätsabschlussarbeiten vertieft und veröffentlicht.
Arteninventar
Von den in Deutschland bekannten 20 Arten sind 18 in NRW und davon 16 auch im westlichen Ruhrgebiet nachgewiesen. Eine weitere Art, der Nordamerikanische Ochsenfrosch, der in Süddeutschland sich stellenweise in Südwestdeutschland reproduziert und ausbreitet ist zwar vereinzelt auch im Ruhrgebiet beobachtet worden, hat hier aber keine dauerhaften Populationen, ist hier somit aber nicht etabliert.
Schutz
von Amphibienhabitaten und Amphibienwanderungen
Hierzu erarbeitet die BSWR Empfehlungen, die an die Unteren Naturschutzbehörden ausgegeben werden für die weitere Entwicklung der Gebiete. Maßnahmen werden aber auch selber organisiert, so zur Freistellung von offenen Lebensräumen, auf die einige Arten angewiesen sind oder auch zur Entschlammung oder Neuanlage von Laichgewässern. In Kooperation mit ehrenamtlichen Naturschützern hilft die BSWR zudem wandernde Amphibien zu schützen, indem sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Amphibien-Schutzzäune entlang von Straßen auf- und abbaut.